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Geschichte des Browsers

Das WWW Internet wurde Ende der 80'er, Anfang der 90'er auch für kommerzielle Zwecke freigegeben. Um das Internet bekannter zu machen, musste es eine Software geben, die das Browsen (stöbern) für Normalanwender so einfach und effektiv wie möglich erlaubte. Die ersten Browser waren Textbasiert und einfach gehalten, die Nutzung benutzerunfreundlich und ohne grafische Darstellungsmöglichkeit. Dies änderte sich, als NSCA den ersten Browser mit grafischer Oberfläche, den 'Mosaic' heraus brachte. Damit erlebte das Internet den Durchbruch. Der Mosaic war 1989 zunächst nur auf Unix-Systemen lauffähig. Später wurde der Browser auch auf Apples Macintosch® und Microsofts Windows® portiert.

Anfang der 90'er kaufte die Firma Spyglas den Browser Mosaic und sie führten einige Änderungen ein. Spyglas wurde durch die aggressive Marktpolitik von Microsoft® jedoch kurz darauf gedrängt den Mosaic Browser an Microsoft zu verkaufen, der Anfang der 90'er das Internet völlig verschlafen hatte. Sie vereinbarten, dass von jeder verkauften Mosaiclizenz, Spyglas 8% vom Verkaufserlös erhält. Nun integrierte Microsoft den Browser, der mittlerweile Internet Explorer hieß, in deren Betriebssystem Windows. Daher wurde keine einzige Browserlizenz verkauft und Spyglas ging leer aus. Erst nach einem langen Rechtsstreit erhielt Spyglas 8 Millionen US$ Schadensersatz.

Der ehemalige Mosaic-Entwickler Marc Adreessen gründete Anfang der 90'er zusammen mit Anderen die Netscape Communications. Daraus bildete sich der Netscape Navigator, ein Browser mit grafischer Benutzeroberfläche. Der Codename des ersten Navigators hieß Mozilla und wurde 1994 unter den Namen Mosaic Netscape 0.9 veröffentlicht. Das Wort Mozilla war zusammengesetzt aus Mosaic und Killer.

Der Browserkrieg

Bis 1996 galt der Netscape Navigator als Internetbrowser Nummer 1. Microsoft setzte nun alles daran, teils auch mit fragwürdigen Methoden, den Navigator rücksichtslos mit dem Internet Explorer (vormals Mosaic) vom Markt zu drängen. Zumal Microsoft erkannt hatte, welch große Marktchancen sich mit dem Internet anboten.

Ein schwerer Hieb für Netscape war, als Microsoft sich entschloss den Internet Explorer in das eigene Betriebssystem Windows zu integrieren (Win95, WinNT, Win98, WinME, Win2000, WinXP), so dass ein Fremdbrowser für den Windowsnutzer nicht notwendig erschien. Dann stieg Microsoft 1996 nach der Veröffentlichung von HTML 3.2 aus dem W3C (WWW-Consortium) aus und ging eigene Wege im Bereich des HTML, CSS, Java und Javascript, so dass viele Webseiten ab dem Jahr 1999 / 2000, bei 90% Marktanteilen von Microsoft, nur für den Internet Explorer optimiert wurden. Microsoft sah als quasi Monopolist nicht ein, den Wust der eigenen Script-Codes zu ordnen. Sie wurden, wie bei Microsoft seinerzeit üblich, zum Standard erklärt. Alles was machbar war, wurde eingesetzt. Unter Anderem auch die Acitve X Schnittstelle, die sich schnell als Einfallstor für Schadcode im Internet Explorer herauskristallisierte. Den anderen Browserherstellern und den Webseitenerstellern blieb nichts anderes übrig, als den Code anzupassen oder zweigleisig zu fahren, was erheblichen Mehraufwand bedeutete. Es wurde erst besser, als Microsoft 2004 seitens der EU kartellrechtlich zu 460 Millionen Euro Geldbuße verurteilt wurde, den Internet Explorer vom Betriebssystem Windows zu trennen, um die Marktführerschaft nicht auf den Internet Explorer zu übertragen und andere Browser eine Marktchance erhalten. Zeitgleich mischte Google mit Chrome den Browsermarkt auf. Dennoch findet man noch heute sogenannte IE-Hacks im HTMLSeitenquelltext der Webseite oder in die darin enthaltene CSS-Anweisung: 'if IE5 or 6, then bla, bla….'.

Netscape verlor letztendlich den Kampf. Spätesten nach der Veröffentlichung vom Navigator Version 7, der aufgrund Benutzerunfreundlichkeit von den Usern abgelehnt wurde und sich letztendlich als Flop darstellte. Nach einem kurzen Zwischenspiel bei America Online (AOL), gab die Netscape Comunication den Quellcode des Navigators frei. Daraus bildete sich die Mozilla Foundation, die zunächst eine Mozilla Suite (Browser und Emailclient) veröffentlichten und sich kurz darauf in den Firefox und Thunderbird aufsplitteten, um besser mit dem Branchenriesen Microsoft und seinem Internet Explorer sowie Outlook Express mithalten zu können. Mittlerweile brauchen die Mozilla Programme sich hinter den kommerziellen Programmen nicht zu verstecken und werden in vielen Linuxdistributionen bereits in der Basisinstallation mitinstalliert.

Ein weiterer Trost der Netscape Communikation dürfte sein, dass Microsoft wie bei den Anfängen des Internets, auch den Smartphonemarkt verschlafen hat. Hier hat Goggle mit Android (einem Linuxsystem) die Nase vorn. Microsoft hinkt mit dem Windows Fone und seinem Lumina Handy (Nokia), Google und dem IOS von Apple weit hinterher, trotz Anpassungen in Windows 8, 8.1 und 10.

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