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wiki:browser:browsergeschichte

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 Bis 1996 galt der Netscape Navigator als Internetbrowser Nummer 1. Microsoft setzte nun alles daran, teils auch mit fragwürdigen Methoden, den Navigator rücksichtslos mit dem Internet Explorer (vormals Mosaic) vom Markt zu drängen. Zumal Microsoft erkannt hatte, welch große Marktchancen sich mit dem Internet anboten. Zum einen überhäuften sie die Netscape Comunikation Coperation mit Urheberschutzklagen,​ da Marc Andreessen ehemaliger Mosaic-Entwickler war. Microsoft warf Netscape vor, dass der Browsercode aus dem Mosaic in den Netscape Communicator eingesetzt gewesen sei. Nahezu alle Klagen wurden juristisch abgewiesen. Bis 1996 galt der Netscape Navigator als Internetbrowser Nummer 1. Microsoft setzte nun alles daran, teils auch mit fragwürdigen Methoden, den Navigator rücksichtslos mit dem Internet Explorer (vormals Mosaic) vom Markt zu drängen. Zumal Microsoft erkannt hatte, welch große Marktchancen sich mit dem Internet anboten. Zum einen überhäuften sie die Netscape Comunikation Coperation mit Urheberschutzklagen,​ da Marc Andreessen ehemaliger Mosaic-Entwickler war. Microsoft warf Netscape vor, dass der Browsercode aus dem Mosaic in den Netscape Communicator eingesetzt gewesen sei. Nahezu alle Klagen wurden juristisch abgewiesen.
  
-Ein schwerer Hieb für Netscape war jedoch, als Microsoft sich entschloss den Internet Explorer in das eigene Betriebssystem Windows zu integrieren (Win95, WinNT, Win98, WinME, Win2000, WinXP), so dass ein Fremdbrowser für den Windowsnutzer nicht notwendig erschien. Dann stieg Microsoft 1996 nach der Veröffentlichung von HTML 3.2 aus dem W3C (WWW-Consortium) aus und ging eigene Wege im Bereich des HTML, CSS, Java und Javascript, so dass viele Webseiten ab dem Jahr 1999 / 2000, bei 90% Marktanteilen von Microsoft, nur für den Internet Explorer optimiert wurden. Microsoft sah als quasi Monopolist nicht ein, den Wust der eigenen Script-Codes zu ordnen. Sie wurden, wie bei Microsoft seinerzeit üblich, zum Standard erklärt. Alles was machbar war, wurde eingesetzt. Unter Anderem auch die Acitve X Schnittstelle,​ die sich schnell als Einfallstor für Schadcode im Internet Explorer herauskristallisierte. Den anderen Browserherstellern und den Webseitenerstellern blieb nichts anderes übrig, als den Code anzupassen oder zweigleisig zu fahren, was erheblichen Mehraufwand bedeutete. Es wurde erst besser, als Microsoft 2004 seitens der EU kartellrechtlich zu 460 Millionen Euro Geldbuße verurteilt wurde, den Internet Explorer vom Betriebssystem Windows zu trennen, da Microsoft seine Marktführerschaft von Windows nicht dazu ausnutzen durfte, den Internet Explorer aufgrund des Wettbewerbsvorteils als alleinigen Browser in das System ​zuzulassen. MS wurde verpflichtet auch andere ​Browser anderer Hersteller in Windows installieren zu lassen, um den anderen Browsern ​auch unter Windows eine Marktchance zu ermöglichen. ​Zeitgleich ​mischte Google mit Chrome den Browsermarkt auf. Dennoch findet man noch heute sogenannte IE-Hacks im HTMLSeitenquelltext ​der Webseite oder in die darin enthaltene CSS-Anweisung:​ 'if IE5 or 6, then bla, bla….'​.+Ein schwerer Hieb für Netscape war jedoch, als Microsoft sich entschloss den Internet Explorer in das eigene Betriebssystem Windows zu integrieren (Win95, WinNT, Win98, WinME, Win2000, WinXP), so dass ein Fremdbrowser für den Windowsnutzer nicht notwendig erschien. Dann stieg Microsoft 1996 nach der Veröffentlichung von HTML 3.2 aus dem W3C (WWW-Consortium) aus und ging eigene Wege im Bereich des HTML, CSS, Java und Javascript, so dass viele Webseiten ab dem Jahr 1999 / 2000, bei 90% Marktanteilen von Microsoft, nur für den Internet Explorer optimiert wurden. Microsoft sah als quasi Monopolist nicht ein, den Wust der eigenen Script-Codes zu ordnen. Sie wurden, wie bei Microsoft seinerzeit üblich, zum Standard erklärt. Alles was machbar war, wurde eingesetzt. Unter Anderem auch die Acitve X Schnittstelle,​ die sich schnell als Einfallstor für Schadcode im Internet Explorer herauskristallisierte. Den anderen Browserherstellern und den Webseitenerstellern blieb nichts anderes übrig, als den Code anzupassen oder zweigleisig zu fahren, was erheblichen Mehraufwand bedeutete. Es wurde erst besser, als Microsoft 2004 seitens der EU kartellrechtlich zu 460 Millionen Euro Geldbuße verurteilt wurde, den Internet Explorer vom Betriebssystem Windows zu trennen, da Microsoft ​nach EU-Recht ​seine Marktführerschaft von Windows nicht dazu ausnutzen durfte, den Internet Explorer aufgrund des Wettbewerbsvorteils als alleinigen Browser in das geschlossene ​System ​einzusetzen. MS wurde verpflichtet auch Browser anderer Hersteller in ihr Windowssystem zuzulassen, um denen auch unter Windows eine Marktchance zu ermöglichen. ​Kurze Zeit später ​mischte Google mit Chrome den Browsermarkt auf und mischte die Karten auf dem Browsermarkt neu. 
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 +Dennoch findet man noch heute sogenannte IE-Hacks im HTMLSeitenquelltext ​einer Webseite oder in die darin enthaltene CSS-Anweisung:​ 'if IE5 or 6, then bla, bla….'​.
  
 Netscape verlor letztendlich den Kampf. Spätesten nach der Veröffentlichung vom Navigator Version 7, der aufgrund Benutzerunfreundlichkeit von den Usern abgelehnt wurde und sich letztendlich als Flop darstellte. Nach einem kurzen Zwischenspiel bei America Online (AOL), gab die Netscape Communication den Quellcode des Navigators frei. Daraus bildete sich die Mozilla Foundation, die zunächst eine Mozilla Suite (Browser und Emailclient) veröffentlichten und sich kurz darauf in den Firefox und Thunderbird aufsplitteten,​ um besser mit dem Branchenriesen Microsoft und seinem Internet Explorer sowie Outlook Express mithalten zu können. Mittlerweile brauchen die Mozilla Programme sich hinter den kommerziellen Programmen nicht zu verstecken und werden in vielen Linuxdistributionen bereits in der Basisinstallation mitinstalliert. Netscape verlor letztendlich den Kampf. Spätesten nach der Veröffentlichung vom Navigator Version 7, der aufgrund Benutzerunfreundlichkeit von den Usern abgelehnt wurde und sich letztendlich als Flop darstellte. Nach einem kurzen Zwischenspiel bei America Online (AOL), gab die Netscape Communication den Quellcode des Navigators frei. Daraus bildete sich die Mozilla Foundation, die zunächst eine Mozilla Suite (Browser und Emailclient) veröffentlichten und sich kurz darauf in den Firefox und Thunderbird aufsplitteten,​ um besser mit dem Branchenriesen Microsoft und seinem Internet Explorer sowie Outlook Express mithalten zu können. Mittlerweile brauchen die Mozilla Programme sich hinter den kommerziellen Programmen nicht zu verstecken und werden in vielen Linuxdistributionen bereits in der Basisinstallation mitinstalliert.
wiki/browser/browsergeschichte.txt · Zuletzt geändert: 2019/09/20 02:59 von rhw