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Browserarten:

Die Einsatzmöglichkeiten eines Browsers, auch Webbrowser genannt, eine Webseite oder ganze Webpräsentationen lesbar auf dem Bilschirm anzuzeigen, unterteilen sich in testbasierte und grafischbasierte Browser, wobei aktuell weitgehend grafischbasierte Browser eingesetzt werden. Der Begriff Browser stammt aus dem Englischen (to browse) und bedeutet soviel wie stöbern, schmökern oder sich umsehen. Ein Browser wird zur Darstellung von Webseiten im World Wide Web (WWW) eingesetzt. Das Stöbern beziehungsweise Abrufen von 'Hyperlinks' zwischen Internetwebseiten wird auch als Internetsurfen bezeichnet. Der Browser wird neben der Darstellung von HTML auch zur Darstellung von Dokumenten als PDF oder von Bildern, Grafiken und Fotos genutzt. Später kam Video hinzu (ab Web 2.0). Webbrowser stellen oftmals auch die Benutzeroberfläche für Webanwendungen dar. Anfänglich waren die Funktionen eines Browsers auf das Durchblättern von Textseiten wie –> VOR / Next, für die nächste Seite, <– ZURÜCK / Back, zum Zurückblättern und INDEX (Home) um zum Anfang der Homepage (HP) zu gelangen beschränkt. Erweitert wurde die Möglichkeit des Browsers, den Webseitentext (später auch Grafiken) durch Hyperlinks (Hypertext) mit anderen Seiten, auch externe Webseiten zu verlinken (verbinden). Einzelne Wörter oder auch Grafiken wurden von der Seite dafür gezielt herausgewählt und mit einem Link versehen. Das Anzeigen von Grafiken auf der Webseite, das Abspeichern von Lesezeichen (auch Favoritenseiten genannt) und das Wiedergeben von Multimediadateien wie Video und Musik kamen später hinzu. Bis vor einigen Jahren waren zum Wiedergeben dieser Dateiarten externe Programme wie Java und Flash zwingend notwendig, die auf dem Client installiert sein mussten. Durch die Einbindung von externen Programmen oder Add-ons konnte leicht Schadsoftware (wie Computerviren) eingeschleust werden, die von den Browserprogrammierern nicht geschlossen werden konnten, da sie auf eine schnelle Reaktion der Programmierer der externen Anwendungen abhängig waren. Dies führte oftmals zu Unstimmigkeiten und Schuldzuweisungen zwischen den Programmierern. Das änderte sich erst mit der Veröffentlichung von HTML 5.0, wo die heutigen Browser nicht unbedingt auf externe Programme zur Wiedergabe von Multimediadateien angewiesen sind, sofern die Webanwendung auch HTML 5 unterstützt. Externe Programme werden von den Browsern bis dato noch weiter unterstützt. Jedoch geht man davon aus, dass die Unterstützung nach und nach minimiert und später ganz eingestellt wird.

Wichtig für einen Browser war und ist von jeher, dass es den Hypertext Transfer Protocol (HTTP) unterstützt, die auch heute noch vielfach am Anfang einer URL (Unique Resource Locator) angezeigt werden, auch wenn heutige Browser darauf weitgehend verzichten. (http://www……..) Die URL identifiziert und lokalisiert eine Ressource. Sie legt fest, wie es darauf zugreifen soll (z.B. HTTP oder FTP) und wo sich die Ressource in den Computernetzwerken befindet (Name der Webseite).

Aufgaben eines Browsers

Der Browser sucht anhand der URL die angeforderte Webseite. Die Webseite befindet sich in der Regel auf einem Webserver (extern oder auch Lokal auf der Festplatte). Nach der URL Eingabe und der Bestätigung durch betätigen der Eingabetaste (Returntaste) wird zunächst der Namensserver auch Domainnameserver (DNS) genannt aufgerufen. Der sucht bei sich nach, welche IP-Adresse zu dem URL-Namen und TLD (wie meine-seite.de) eingetragen ist. Dabei schaut es zunächst bei der Top-Level-Domain (Hauptdomäne) wie z. B. xxx.uk (für Groß Britanien) oder xxx.it (für Italien) oder xxx.de (für Deutschland) nach. Damit wird angegeben, wo der Webserver mit der angeforderten Seite sich befinden könnte. Dann wird die Subdomäne (second-level-domain) wie 'meine-seite.de' abgefragt und die dazugehörige IP-Adresse herausgesucht. Ersatzweise könnte man in der URL-Eingabezeile des Browsers auch die IP-Adresse eingeben (falls bekannt) wie 81.123.456.789. Diese IP-Adresse wird nun im Computernetzwerk (TCP/IP) aufgerufen und der Namensserver teilt dem Webserver mit, dass Client XY eine Webseite angefordert hat, die sich bei ihm auf dem Server befinden soll. Der Webserver sucht nun bei sich die Inhaltsangabe der angeforderten Webseite über die index.html (oder index.php) falls keine Unterseite der HP in der URL gezielt aufgerufen wurde (wie 'meine-seite.de/bilder' wenn dort das Unterverzeichnis 'bilder' aufgerufen werden soll.). Der Webserver sendet den reinen HTML Zeilencode der Webseite an den Client (Browser), der die Seite angefordert hat. Der Browser des Clients empfängt den HTML-Code und wandelt diesen auf dem lokalen PC in eine sichtbare Anzeige auf dem Bildschirm um.

Textbasierte Browser

Unix- und Linuxpuristen bevorzugen vielfach auch heute noch textbasierte Browser. Grund dafür dürfte die gewohnte Handhabung mit einem Terminalfenster sein, der nur Tastatureingaben akzeptiert. Der bekannteste Vertreter darunter ist der Browser Lynx, der heute noch in den Paketen vieler Linux-Distributionen angeboten wird. Dieser wird ohne Mausklicks bedient und ist grafisch einfach gehalten. Aktuell werden Browser mit grafischer Oberfläche und Bedienung mit der Maus bevorzugt.

Grafischbasierte Browser

Im Internet gibt es unzählige grafischbasierte Browser. Die größten Vertreter sind der Internet Explorer 5 - 11 (seit Windows 10 Edge), Mozilla Firefox, Google Chrome, Opera und Safari (Apple).

Internet Explorer (seit Windows 10 = Edge)

Mit nur noch ca. 11,3% Marktanteile (2017) für den Internet Explorer (IE) davon 3,2 % für den Edge ist der ursprüngliche Marktführer in Deutschland auf den 4. Platz gerutscht. Im Jahr 2000 hatte der IE über 90 % Marktanteile. Dies änderte sich erst, als Microsoft den IE vom Betriebssystem Windows aus marktrechtlichen Gründen trennen musste. Der ehemalige Mosaic Browser musste sich danach der Konkurrenz in Punkto Zuverlässigkeit, Sicherheit und Schnelligkeit geschlagen geben. Spätestens dann, als der Google Chrome den Browsermarkt neu aufmischte.

Der IE fing erst spät an, den Browser die Möglichkeit des 'Tabbed Browsing' einzurichten (ab IE7). Das war unter Opera bereits von jeher gang und gebe. Selbst der Mozilla Firefox fing damit erst in späteren Versionen an. Beim IE hieß es eine ganze Weile statt TAB für Tabulator 'Registrierreiter'. Ansonsten wurde bei jedem Klick auf einem Link jeweils ein neues Fenster geöffnet. Das führte schnell zur Unübersichtlichkeit bei umfangreichen Homepages und der IE wurde merklich langsamer, je mehr Fenster geöffnet waren.

Die Lesezeichen hießen unter IE Favoriten und ließen sich leicht verwalten. Nervig wurde der IE unter Windows Vista, wo Webseiten mit AcitiveX Elementen ausgestattet waren, zunächst vom User genehmigt werden mussten, der Defender sich danach meldete und die Seite nochmals zugelassen werden musste, um dann trotzdem einen Trojaner oder sonstigen Virus vom Virenscanner angezeigt zu bekommen. Ich spreche hier nicht von dunkelen Webseiten aus dem Untergrund oder Erotikbereich. Sondern von ganz gebräuchlichen Seiten wie Deutsche Telekom de.

Die letzte IE-Version ist 11 und war bis Windows 8, und 8.1 beigefügt. Seit Windows 10 heißt der Internet Explorer Edge. Der Edge hat in vielen Browser-Bereichen aufgeholt. Ist einfach zu handhaben. Ist schnell, auch wenn er an den derzeitigen Branchenprimus Google Chrome nicht ganz heranreicht. Mit Edge ist Microsoft ein guter Browser gelungen. Jedoch sollte man diverse Einstellungen vornehmen, damit nicht jeder Mausklick und nicht jede Webseite an Microsoft gesandt wird.

Safari (Apple/MacOS)

Platz 3 des Browsermarktes belegt Apples Browser Safari mit 13,1 % Markanteil. Bis Mai 2012 (bis Version 5) gab es den Safari auch für Windows. Seitdem wird er nur noch für MacOS und IOS (iPhone)® entwickelt. Es beherrscht das KHTML aus dem KDE Environment. Seit Safari 6 wird der Browser standardmäßig in Apples MacOS mitgeliefert. Es ersetzte den Internet Explorer von Microsoft. Aktuell ist die Version 11 von Safari Standard. In Punkto Sicherheit und Schnelligkeit übertrumpft er in einigen Tests teilweise den Google Chrome Browser. Allerdings unter MacOS. Unter IOS und Android muss er nachlegen, wobei er dort ebenso den Mozilla Firefox schlägt. Wie die anderen Browser auch, beherrscht er Tabbed Browsing (Registrierkarten) und besitzt einen wirkungsvollen Addblocker. Wer MacOS sein verwendetes Betriebssystem nennt, kann Safari guten Gewissens einsetzen. Wer den unter MacOS oder IOS nicht einsetzen möchte, kann auch auf Google Chrome oder Mozilla Firefox zurückgreifen.

Mozilla Firefox

Im Firefox sitzt der aus den 90'ern bekannte Netscape Navigator Quellcode. Nach der Abspaltung von der Mozilla Suite wurde der erste Firefox-Browser mit der Version 0.9 im Jahre 2002 veröffentlicht. Er war kleiner, flinker als der vom derzeitigen Branchenprimus Microsoft bereit gestellte Internet Explorer. Das Tabbed Browsing kam erst viel später. Ein Vorteil des Browsers ist, die vielseitigen und unzähligen Addons einfach einzubinden. Der Firefox muss sich lediglich Google Chrome geschlagen geben. Der Mozilla Firefox befindet sich mit 31,4 % Marktanteil auf Platz 2 des Browsermarktes. Lange Zeit nutzte der Firefox die Gecko Engine und profitierte davon, dass Apples Safari diese Engine ebenfall verwendete. Es versetzte dem Mozilla Projekt einen Schlag, als Apple beschloss den Safari aus dem Windows Projekt herauszunehmen und auf die KHTML Engine des KDE Projekts aufzuspringen. (Hinweis: KDE ist eine unter Unix/Linuxsystemen bekannte grafische X11 Benutzeroberfläche). Mittlerweile hat sich der Mozilla Firefox erholt und der Browser ist weiterhin plattformunabhängig erfolgreich. Das Projekt FirefoxOS, eine Benutzeroberfläche als Alternative zu Googles Android oder Apples IOS für Handys / Smartphones wurde nach einem kurzem Intermezzo mittlerweile wegen zu geringer Nachfrage wieder beendet. Mittlerweile gibt es seit Mitte 2019 wieder Überlegungen, das FirefoxOS neu aufzunehmen.

Google Chrome

Der mittlerweile zum Branchenprimus aufgestiegene Browser Chrome hat einen Marktanteil von über 34 % in Europa. In Deutschland ist er mit 27 % lediglich auf den zweiten Platz hinter Mozilla Firefox (ca. 34 %).

Seit 2008 mischt der Browser den Browsermarkt auf. Im September 2008 wurde die erste Version für Windows (Version 02) freigegeben. Die erste stabile Windowsversion einige Monate später (Version 1.0). Der bis dahin umstrittene Marktführer Microsoft ® mit dem Internet Explorer wurde aufgrund des schnelleren kleineren Browser nach nahe 6 Jahren vom Browserthron gestoßen. Der Browser ist zwar schnell und es lassen sich AddOns installieren. Diese sind jedoch vielfach kommerziell. Diese Möglichkeit wird Google weiter einschränken, da oft die AddOns daran beteiligt sind, wenn Schadcode in das System eingeschleust werden.

Derzeit ist die Version 60.0XXX aktuell. 2010 nahm Google sich vor, alle paar Monate eine Neuversion herauszubringen. Es schien denen einfacher zu sein eine neue Browserversion mit neuen Funktionen und Verbesserungen herauszubringen, als an der vorhandenen Version festzuhalten, sprich ständig neue Sicherheitsupdates in ein vielleicht veraltetes System einzusetzen. Google Chrome gibt für verschiedene Plattformen. Dazu zählen Windows 7 - 10, MacOS, Linux, BSD, IOS, Android u.v.m.

Es setzt Tabbed Browsing ein und hat alles, was ein moderner Browser braucht. Mittlerweile wird er in Punkto Schnelligkeit nur noch vom Safari in einigen Bereichen überholt.

Webseiten als Lesezeichen zu speichern ist unter Chrome einfach, jedoch die wieder aufzurufen setzt einige Mausklicks mehr voraus, als man von den anderen Browsern gewohnt ist. Weiterhin ist das Vertrauen in Bereich des Datenschutzes bei Google mit ihrer Datensammelwut nicht immer gegeben. Der Benutzer kann nicht kontrollieren, welche Daten gespeichert und an Goggle übersandt werden und welche nicht, trotz Beteuerungen von Google, dass für sie die Privatshäre wichtig sei.

Opera

Auch wenn dieser Browser bei einem Marktanteil von 1,2 - 1,5 % ein sogenanntes Nischendasein fristet, ist es eines der Browser der ersten Stunde und aus diversen Spielekonsolen und Mediageräten (Smart TV, pp.) bekannt. Von 1996 bis zum Jahr 2000 war der von der norwegischen Firma Opera Software erstellte Opera Browser kostenpflichtig und kommerziell. Danach nur ohne Werbung kostenpflichtig und ab der Version 8.5 im Jahre 2004 Freeware. Kurz darauf berichtete Opera, dass es nach einem Rechtsstreit zu einem Vergleich mit einem namhaften amerikanischen Softwarehersteller (vermutlich Microsoft) kam und 12,5 Millionen US$ ausgezahlt bekam. Das Besondere an Opera war, dass es von jeher das 'Tabbed Browsing' beherrschte. Andere Browser kamen erst viel später mit der Registrierkartenaufteilung. Es nutzt aktuell die HTMLRendering Engine 'Presto' und kann sich in Punkto Geschwindigkeit, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit sehr gut mit Google Chrome und Mozilla Firefox messen. Doch zuküftig wird es sich wie Google Chrome auf die WebKit Engine 'blind' aufbauen.

Nach dem schlechten Geschäftsjahr 2015 wurde 2016 per Aktionärsentscheid der Verkauf der Opera Software an einen chinesischen Investor zugestimmt, wobei das Mobilgeschäft und der Browser getrennt abgewickelt wurden. Insgesamt seien 1,1 Milliarden Euro geflossen.

Anmerkung: Mir gefällt der Browser immer mehr. Ich nutze ihn unter Linux Mint 18.2, denn er blockt als einziger Browser die Werbepopups am Wirkungsvollsten ab, ist dadurch schnell und Darstellungsfehler, die es in der Vergangenheit unter Opera Browser zuhauf gab, gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Einziges Manko: Die Chinesen haben dort ihre Finger im Spiel. Unter Linux Mint 19.2 ist der Browser leider instabil.Er stürzt leider oft ab. Daher bleibt nichts anderes übrig, als auf auf Aktualisierungen des Browsers zu warten.

wiki/browser/browserarten.txt · Zuletzt geändert: 2020/04/26 10:58 von rhw